Digitales CB-Funk-Angebot in Plauen
Was ist CB-Funk?
CB-Funk ist ein nichtkommerzieller Jedermannsfunk.
Jeder, der sich ein CB-Funkgerät kauft, darf ohne Prüfung o.ä. Sprechfunk mit anderen Teilnehmern betreiben.
Die RegTP hat ein
Infoblatt dazu herausgegeben.
Was ist Packet Radio?
Packet Radio ist eine spezielle Art des Funks. Die Teilnehmer sprechen nicht miteinander, sondern schreiben sich stattdessen die Informationen. Jeder Funker baut eine direkte Funkverbindung zu einem Gesprächspartner auf. Mehrere Funkverbindungen gleichzeitig sind möglich. Ähnlich wie im Sprechfunk sind ebenso Gesprächsrunden möglich, in der Form ähneln sie dem Chat im Internet. Außerdem gibt es im Packet Radio ein Netz aus Umsetzern, die Verbindungen über weite Entfernungen ermöglichen, sowie Systeme zur Speicherung und Weiterleitung von öffentlichen und persönlichen Nachrichten (mails).
Muss ich mich anmelden?
Für die Nutzung des CB-Funks (ganz gleich ob Sprechfunk oder Packet Radio) ist eine Anmeldung nur dann erforderlich, wenn man ein Funkgerät verwendet, welches nicht dem europäischen CEPT-Standart (40 Kanäle FM) entspricht. Für deutsche Geräte mit 12 AM-Kanälen oder 80 FM- und 12 AM- Kanälen muss bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post eine Frequenzzuteilung beantragt werden. Zuständig für Plauen ist die Außenstelle in Chemnitz.
Die zuständige Außenstelle der Regulierungsbehörde in Chemnitz hat folgende Anschrift:
Reg TP
Außenstelle Chemnitz
Liselotte-Herrmann-Straße 20a
09127 Chemnitz
Die Regulierungsbehörde ist im Internet unter
www.regtp.de erreichbar.
Das Anmeldeformular für eine Frequenzzuteilung von
CB-Funkgeräten mit 40 oder
80 FM-Kanälen und zusätzlich 12 AM-Kanälen liegt als PFD-Datei zum Download bereit und kann bei Bedarf ausgedruckt werden.
Welche Technik brauche ich dazu?
Zunächst braucht man ein CB-Funkgerät, welches für den Anschluss beliebiger Mikrofone zugelassen ist. Das ist bei allen Geräten, die derzeit angeboten werden, der Fall.
Bei Neuanschaffung empfehlenswert ist die Stabo xm 3082 oder die Alan 78 plus D80 von den 80-Kanal-Geräten oder die xm3400 als 40 Kanal CEPT-Gerät (anmelde- und gebührenfrei).
Neben dem Funkgerät ist natürlich auch eine Antenne notwendig. Wenn es möglich ist, sollte die Antenne außen montiert werden, nur in Ausnahmefällen ist eine Antenne im Zimmer von Vorteil. Antennen außen zu montieren vermindert nicht nur das Risiko von Störungen in elektronischen Geräten, sondern verbessert auch stark die Reichweite und den Empfang des Funkgerätes. Im CB-Funk gilt: Je größer, desto besser. Die Montage von Außenantennen sollte mit dem Vermieter abgestimmt werden, wenn die Antenne fest mit der Fassade verbunden wird.
Die meisten Funkgeräte werden mit 13,8Volt Kleinspannung betrieben. Diese sind nicht nur zum ortsfesten Gebrauch, sondern auch für den mobilen Einsatz im Auto für den Sprechfunk gedacht. Aus Kostengründen werden sich jedoch die wenigsten Funker eine sogenannte Feststation kaufen, sondern sich für ein (eventuell gebraucht günstig zu bekommendes oder schon vorhandenes) Mobilfunkgerät entscheiden. Dann ist außerdem ein Netzteil (Sicherheitstransformator) erforderlich. Das Netzteil muss eine stabilisierte Spannung von 12 oder 13,8V liefern. Im Fachhandel werden dazu Netzgeräte für etwa 20 Euro speziell für den Einsatz von Funkgeräten mit 2 bis 3 Ampere Strom angeboten. Diese sind völlig ausreichend.
Damit ist die Sprechfunkanlage schon komplett. Für den Packet-Radio-Betrieb ist zusätzlich noch ein Modem erforderlich, welches digitale Daten in akustische Signale umwandelt, welche dann mit dem Funkgerät übertragen werden können.
Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten unterschieden:
Dem einfachen Modem (im Fachhandel als PC-COM-Modem, Baycom-Modem oder Mini-Modem bezeichnet) und dem TNC (Terminal Node Controller), einem intelligenten Mikroprozessorgesteuerten Modem. Beide werden an eine serielle Schnittstelle (COM) angeschlossen.
Das Modem selbst stellt nur einen speziellen Analog-Digitalwandler dar. Zum Packet Radio Betrieb ist ein Treiber auf dem PC notwendig. Da es zum Empfangen und Umwandeln der Signale vom Funkgerät nötig ist, in sehr kurzer Zeit viele sogenannte Interrupts auszulösen, ist der Betrieb mit einem Modem nur unter MS-Dos sinnvoll. In der MS-Dos-Eingabeaufforderung unter Windows 95/98/ME ist sinnvoller Betrieb mit einem einfachen Packet Radio Modem nicht möglich. Hier empfiehlt es sich, den PC im DOS-Modus zu starten oder wenn vorhanden einen alten Zweit-PC (ab 386er) für Packet Radio zu nutzen.
Für den Betrieb unter Windows ist ein TNC notwendig. Dieser TNC hat jedoch noch weitere Vorteile: Der TNC arbeitet auch ohne eingeschalteten PC, d.h. andere Funkfreunde können eine Funkverbindung zum TNC aufbauen und eine Nachricht hinterlassen, ähnlich wie beim Anrufbeantworter am Telefon. Eingegangene Funkverbindungen und Nachrichten werden am TNC angezeigt.
Außerdem ist ein PC (ab 386) mit DOS oder Windows erforderlich. Auch unter Linux oder auf einem Apple Macintosh ist der Packet Radio Betrieb möglich, mit dem Macintosh jedoch nur mit einem TNC. Über ein möglicherweise vorhandenes LAN können mehrere Anwender eine gemeinsame PR-Funkstation nutzen.
Kann ich mein Telefon- (Internet-) Modem verwenden?
Mit einem gewöhnlichen Telefonmodem ist der Packet Radio Betrieb nicht möglich, da dieses Modem weder das nötige Protokoll, noch die entsprechende Modulationsart unterstützt.
Wo kann ich die nötigen Geräte kaufen?
In Plauen gibt es Funktechnik (Funkgeräte, Antennen, Netzgeräte u.s.w.) bei "Radio Herrmann" auf der Hofer Straße Nähe Südinsel (im Volksmund "Sauinsel" genannt).
Packet Radio Modems und TNC gibts im Internet-Versandhandel, z.B. bei
www.neuner.de.
Welche Kosten entstehen?
Beim Packet Radio Betrieb entstehen, abgesehen vom Stromverbrauch, keine laufenden Kosten (bei Verwendung eines Anmelde- und Gebührenfreien 40Kanal CEPT Funkgerätes).
Lediglich die Anschaffungskosten von etwa 40-50 Euro für ein Modem oder 130-150 Euro für ein TNC, sowie etwa 100 Euro für Funkgerät, 20 Euro für das Netzgerät und 15-50 Euro für die Antenne müssen beglichen werden.
Woher bekomme ich die nötige Software?
Die von Funkern speziell für Packet Radio entwickelte Software kann man sich kostenlos aus dem Internet laden. Ein paar Programme sind auch käuflich zwischen 15 und 40 Euro zu erwerben, das ist jedoch nicht notwendig.
Unter MS-DOS ist das Programm
X-Packet gebräuchlich.
Für Windows ist das Programm
WinStop empfehlenswert, welches zwar kostenpflichtig ist, jedoch in einer kostenlosen Shareware-Version vorher getestet werden kann.
Für den Betrieb eines Modems unter MS-Dos braucht man noch einen
Modemtreiber.
Wo kann ich Hilfe beim einrichten der Software und einstellen der Hardware bekommen?
Hilfe bekommt man am besten von erfahrenen Funkern, die selbst Packet Radio betreiben,
oder per e-mail an .
Welche Nutzungsmöglichkeiten habe ich?
In Plauen befinden Packet Radio-Anlagen mit mehreren Nutzungsmöglichkeiten. Die wichtigsten hier kurz beschrieben:
Node
Im Packet Radio gibt es nicht nur Nutzer, sondern auch unbemannte Stationen mit verschiedenen Aufgaben. Eine Aufgabe ist es, Nutzer über weite Strecken miteinander zu verbinden. Da mehrere solcher Stationen ein Netz ergeben, nennt man die Node, ein englisches Wort für Knoten. Die Knotenpunkte des Netzes sind unbemannte Stationen an geographisch günstigen Standorten, die für weite Funkverbindungen im CB-Funk erforderlich ist.
Man kann über einen Befehl in der PR-Software eine direkte Funkverbindung zum jeweils nächsten Einstiegsknoten aufbauen, dort die Liste aller gehörten Stationen sowie alle über die Funkstrecken erreichbaren anderen Netzknoten abrufen, sowie zu diesen Stationen gezielt Funkverbindungen aufbauen.
Das Rufzeichen des Plauener Einstiegsknoten ist N01SAX, alternativ kann PLA24 gerufen werden. Erreichbar ist dieser Knoten auf Kanal 24 (27.235MHz).
BBS
Neben dem Netzknoten kann in Plauen außerdem ein System zur Speicherung und Weiterleitung von persönlichen und öffentlichen Nachrichten genutzt werden. Die Bezeichnung BBS (bulletin board system) bezieht sich auf das Umgangssprachliche "schwarze Brett", an dem Nachrichten öffentlich und für jedermann lesbar hinterlassen werden können.
Im Funk werden sie kurz Mailbox genannt. Nachrichten an bestimmte Nutzer werden innerhalb des Funknetzes bis zu der Mailbox weitergeleitet, die dem Empfänger am nächsten ist, bzw. bei der er sich registriert hat. Öffentliche Nachrichten können innerhalb festgelegter Gebiete verteilt werden, zum Beispiel deutschlandweit an alle deutschen Mailboxen.
convers/chat
Eine weitere gern genutze Möglichkeit ist die Chatrunde. Im Packet Radio kann in jedem Knoten eine Chatrunde eröffnet werden. Im N01SAX in Plauen ist dies mit dem Befehl "talk" möglich. Vor jedem Textbeitrag eines Nutzers wird - wie im Chat im Internet der Nickname - sein Rufzeichen angezeigt.
Diese Dienste stehen unkostenfrei zur Verfügung. Wird jedoch gegen die Regeln des Anstands verstoßen (auch im Packet Radio gelten Grundsätze, wie die Nettikette im Internet), kann auch der eine oder andere Nutzer von der Nutzung der Anlagen ausgeschlossen werden.
Welche Einschränkungen muss ich bei der Nutzung beachten?
Obwohl viele Verbindungen gleichzeitig möglich sind, müssen sich alle Nutzer die zur Verfügung stehenden Frequenzen teilen. Deshalb sollten alle Nutzer damit rücksichtsvoll umgehen, zum Beispiel indem sie zu Zeiten die Nachrichten in den Mailboxen auslesen, in denen nicht so viele Nutzer gleichzeitig miteinander schreiben möchten.
Wo kann ich mich noch informieren?
Im Internet gibt es eine Menge Seiten über Packet Radio im CB-Funk. Auf
www.gafu.de, der Homepage des Betreibers der Plauener CB-PR-Umsetzer, kann man noch weitere Informationen bekommen. Ebenso steht eine ausführliche Linkseite auf andere Packet Radio Internetangebote zur Verfügung.
Wer ist für die Umsetzer in Plauen zuständig?
Zuständig und Verantwortlich für die PR-Umsetzer ist der so genannte "Sysop" (= kurzform für system operator), der Betreiber der jeweiligen Anlagen. Diese sind in der Regel privates Eigentum.
Kontakt zum Betreiber in Plauen bekommt man über e-mail an .
Der Betreiber der Umsetzer in Plauen gehört zur Gemeinschaft des
Regio-Net Deutschland, Informationen zu den Plauener Umsetzern unter "
Vogtland"
Zuständig für die Überwachung der Einhaltung der geltenden Richtlinien und Verfügungen ist die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post. (
www.RegTP.de)
Wie funktionieren die Umsetzer und welche gibt es?
Packet Radio Umsetzer, in der Fachsprache "Nodes" genannt, nehmen Funkverbindungen von Nutzern an und ermöglichen Funkverbindungen zu anderen Nutzern. Auch können über solche Nodes weit entfernte andere Nodes erreicht werden, welches die Reichweite von Packet Radio stark erhöht.
Wäre eine Arbeitsgemeinschaft Funk an Schulen möglich?
Arbeitsgemeinschaften, die sich mit Packet Radio im Jedermannsfunk befassen, gibt es inzwischen mehrere in Deutschland. Eine dieser Schulen ist beispielsweise die Konrad-Adenauer-Schule in Fulda.
Weitere Informationen dazu bekommt man auf der Homepage von Regio-Net Deutschland unter
Nachrichten-AG im Bereich Jugendarbeit sowie unter
Schulstation im Netz Fulda.
Wo kann man außerdem noch nachfragen?
Weitere Fragen bitte per e-mail an .